Das Fachgebiet HNO

Das Fachgebiet HNO
Das anatomische Gebiet vom Kopf und Hals ist ausgesprochen komplex und es gibt kaum ein medizinisches Fachgebiet, das hier nicht zumindest teilweise zuständig wäre. Die Neurologie und die Neurochirurgie sind auf ganz unterschiedliche Weise für das Gehirn zuständig, die Ophtalmologie für den Sehsinn. Aber auch die Endokrinologie, die Wirbelsäulenchirurgie, die kosmetisch-plastische Chirurgie und Angiologie haben im Kopf-Hals Bereich ihre Kompetenzen. Und sogar die Urologie war hier früher zugegen, als Eingriffe an der Nebenschilddrüse noch von den Urologen durchgeführt wurden.

Doch den Löwenanteil beanspruchen wohl die HNO Ärzte, indem sie neben den Sinnesorganen auch für infektiöse und andere Erkrankungen der oberen Atemwege und des oberen Verdauungstraktes zuständig sind. Die HNO Ärztin ist deshalb typischerweise die erste Anlaufstelle, quasi die Hausärztin, für Probleme im Kopf- und Halsbereich, triagiert dann bei Bedarf die Patienten weiter und sorgt für transparente konsiliarische Zusammenarbeit unter den Fachgebieten.
 
Im Kopf- und Halsbereich fokussieren sich häufig Probleme aus tieferen Organen und werden hier erst manifest. Nicht von ungefähr galt früher die hausärztliche Faustregel, die Zunge ist der Spiegel des Magens. Ein anderes Beispiel ist das Lymphsystem, das für den Abtransport schädlicher Stoffe zuständig ist und gerade im Kopf- und Halsbereich für eine Untersuchung gut zugänglich ist. Untersuchungen der hier liegenden Lymphknoten erlauben Rückschlüsse auf tiefer verborgene Prozesse.
 
Umgekehrt bildet das Lymphsystem im Rachen und Kehlkopf eine Barriere gegen eindringende Schadstoffe. In diesem Bereich kreuzen der Luft- und der Speiseweg und noch davor steht der aus den verschiedenen Mandeln bestehende lymphatische Rachenring, der als Speerspitze des Immunsystems Eindringlinge vor beiden Wegen abfängt. Eine Schadstoffüberlastung dieser Schutzpforte kann einer der Gründe für die Entfernung der Mandeln, die Tonsillektomie sein.
 
Die Kreuzung von Luft- und Speiseweg gibt es bei allen Wirbeltieren und ihr Aufbau ermöglicht Rückschlüsse auf Jagd- und Ernährungsverhalten bei prähistorischen Schädelfunden. Es ist ein wesentlicher Unterschied und ein evolutionärer Vorteil, ob man nur beim Herunterschlucken kurz die Luft anhalten muss, oder während des ganzen Kauprozesses nicht atmen kann. Das Gleiche gilt für das Vorhandensein der Stimmbänder und damit die Möglichkeit zur akustischen Kommunikation die je nach Quelle zuerst vor 100-200 Millionen bei den Landwirbeltieren möglich wurde. Auch die Wege zwischen Ohr und Nase kreuzen. Die Verbindung ist eine dünne Röhre, benannt nach Bartolomeo Eustachi, der 1562 als Erster ihre wirkliche Funktion erkannte. Heute ist sein Name vor allem bei den Tauchern geläufig.
 
Lagebedingt und als häufiger Erstuntersucher ist die HNO Ärztin auch für die Schilddrüse zuständig, zumal die Schilddrüse sehr oberflächlich liegt und in jeder HNO-Praxis Ultraschall und Labor immer zur Hand sind. Die Schilddrüsenhormone regulieren den Eiweiß- Fett und Kohlenhydrat Stoffwechsel, was sie zum typischen Kandidaten für eine interdisziplinäre Behandlung macht.
 
Anatomisch eine umschriebene Region. Ein gigantisches und komplexes Fachgebiet, wenn es um seine Bedeutung inmitten der Humanmedizin geht.

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